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TPC und TM – Dinosaurier im Direktvertrieb

Posted by Swen on 7. Februar 2014 in Allgemein |
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Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich das neue Jahr im Blog mit Küchengeräten beginne. Eigentlich stand auf meiner Liste noch die ganzen alten Entwürfe vom letzten Jahr abzuarbeiten. Aber meinen Ärger über die Denkweise dieser Firmen muss ich einfach Luft machen. Diese beiden sind eigentlich nur ein Beispiel für eine (austerbende?!) Kultur der scheinbaren Internetgegner. Ich gehe mal davon aus, dass die Stammleser meines Blogs mit den Abkürzungen TPC oder TM nichts bzw. kaum was anfangen können. Dabei fällt mir auf, dass die Überschrift eigentlich falsch ist: Bei dem einen handelt es sich um den ThermoMix, ein Produkt, und beim anderen um The Pampered Chef, eine Marke. Da es wahrscheinlich noch immer nicht so recht klar wird, gehe ich darauf nun zu Beginn erstmal ein:

Produkt und Marke:
Bei ThermoMix handelt es sich um eine hochpreisige Küchenmaschine, die viele Funktionen in sich vereint, von der Firma Vorwerk. Vorwerk bringen viele vermutlich eher mit Teppichen oder Staubsaugervertreter in Verbindung, aber im Laufe der Zeit entwickelte Vorwerk vor über 50 Jahren die erste Küchenmaschine. In der aktuellsten Version gibt es nun das Modell TM 31, welcher auch in unserer Küche ein Zuhause gefunden hat.

The Pampered Chef ist ein Unternehmen, welches 1980 von einer amerikanischen Hausfrau gegründet wurde. 2002 wurde die Firma von der Beteiligungsgruppe rund um den Starinvestor Warren Buffett aufgekauft. Die Produkte reichen von Küchenutensilien aus Bambus bis zu unterschiedlichen Backformen aus Stein, sog. Stoneware.

Soviel vorab als Grundinfo 🙂

Das Internet macht vieles einfacher. Vor allem ermöglicht es dem Benutzer den ganz bequemen Einkauf ohne das Haus verlassen zu müssen. Dabei hat er sogar die Möglichkeit unter verschiedenen Händlern den günstigsten Preis auszuwählen. Aufgrund des Preisbewusstseins der Menschen hat sich dann sowas wie Preisvergleiche rauskristallisiert, indem man tatsächlich nur den nackten Preis und nicht etwaige Serviceleistungen (vom Versand abgesehen) miteinander vergleicht. Diese Transparenz führt dann auch dazu, dass viele Händler gnadenlos an der Preisschraube drehen um in den vorderen Bereichen der Preissuchmaschinenen zu stehen um einen Umsatz zu generieren. Vielen Herstellern ist dann das „Verramschen“ ihre Produkte ein Dorn im Auge. Daher haben sie sich im Laufe der Zeit einige Dinge einfallen lassen, um dem entgegen zu wirken: Es soll schon mal vorkommen, dass Händler, die den Preis arg nach unten drückten entweder vom Distributor oder sogar vom Hersteller eine Mitteilung bekamen, man möge den Verkaufspreis doch anheben. Kam man der Aufforderung nicht nach, konnte es passieren, dass die nächste Warenlieferung plötzlich nicht mehr kurzfristig lieferbar sei oder ganz gecancelt wurde. Auch gab es generelle Verkaufsverbote für spezielle Modelle über das Internet bei deren Zuwiederhandlung man dann als Händler ausgeschlossen wurde. Solche Praktiken gibt es schon seit Jahren und ist nicht nur auf eine bestimmte Warengruppe beschränkt ( siehe z. B. hier und hier) sondern auch nicht nur auf das Internet (siehe hier).

Solche Probleme haben Firmen wie Vorwerk, Tupper oder Pampered Chef eigentlich nicht. Diese beschränken sich meist nur auf eine Produktdarstellung auf der jeweiligen Herstellerseite. Möchte man doch etwas kaufen, so wird man an Betreuer/innen vor Ort verwiesen um diese Produkte live auf Vorführungen vorgestellt zu bekommen. Versteht mich nicht falsch: Diese Vertriebsart hat nach wie vor ihre Daseinsberechtigung! Aufgrund des wachsenden Internets allerdings ausschließlich darauf zu bauen, finde ich nicht mehr zeitgemäß. Bereits in anderen Branchen setzten Traditionsunternehmen wie Neckermann oder Quelle nur auf ihr angestammtes Vertriebsmodell (Katalog) und ignorierten damit den Fortschritt zu lange.

Warum betrifft es nun mich?

Ich mag solche Verkaufsveranstaltungen nicht! Da können sie auch noch so blumige Namen wie „Kochshow“, „Kochvorführung“ usw. haben. Im Endeffekt möchte der Vorführer seine Produkte an den Mann/die Frau bringen. Diese ist ja nur legitim und auch nicht verwerflich. Nun mag es aber Leute geben, die das gar nicht mögen, sowie zum Beispiel… ich! 🙂 Darum sind wir eigentlich nur durch einen Zufall zu unseren Thermomix gekommen, als bei uns Marktsonntag in der Stadt war und dort zufällig auch ein Vorwerkstand vertreten war. Dabei wurden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Meine Frau war glücklich wegen unserem neuen Küchenhelfer und ich war glücklich, keine Show machen zu müssen. Das nervige allerdings kam dann danach, als die Verkäuferin uns immer wieder mit Anrufen pentrierte um dann doch eine Vorführung auszurichten und dafür ein paar Euro zu kassieren. Aber irgendwann hat sie es dann doch aufgegeben – hehe.

Wieso mach ich also noch so einen Sturm im Wasserglas?
Nun, es gibt mittlerweile schon ein paar Facebookgruppen zu o. g. Produkten und dort ihre Erfahrungen, Rezepte usw. auszutauschen. Auch wurden darüber Kontakte zu Beraterinnen in der eigenen Umgebung geknüpft, aber auch scheint man so auch Bestellungen, speziell für TPC abgewickelt zu haben. Dies scheint allerdings in den Augen einiger „Repräsentantinnen“ der Unternehmen nicht sonderlich gefallen zu haben. Ich muss auch zugeben, unsere Stoneware darüber bezogen zu haben.
Kurzum wurde dann den Gruppen verboten, die Produkt- bzw. Firmenkürzel im Namen zu verwenden und es sollte sich in diesen Gruppen nur noch über Rezepte und sonst keine weiteren Erfahrungen unterhalten werden.
Dieses Vorgehen gegen diese teilweise sehr ambitionierten Gruppen und das Verpassen des digitalen Maulkorbs haben mich als Online-Marketeer ziemlich sauer gemacht! Da bekommen diese Firmen schon kostenlose PR und können dann doch nicht damit umgehen. Eigentlich sollten diese Unternehmen froh sein, solche engagierten Kunden zu haben. Hier sind Kunden nicht nur Kunden, sondern auch Fans! Und diese sollte man sich eigentlich nicht vergraulen.

Wie schon gesagt, nichts gegen den Direktvertrieb, aber es müsste schon auch eine Alternative dazu geben. Vorwerk hat ja nun schon einen zaghaften Schritt in diese Richtung unternommen und neben den ersten Filialen auch einen Webshop auf die Beine gestellt. Allerdings bekommt man da auch nur ausgewählte Produkte und vermehrt nur Ersatzteile. Evtl. erkennen die Verantwortlichen dann doch noch das Potential in den Leuten, die an den Produkten zwar interessiert sind, aber einen bequemeren Einkaufsweg möchten. In dem Beitrag meinte der Unternehmenssprecher zwar: „Wir wissen, dass unsere Produkte erklärungsbedürftig sind. Menschen, die über den Direktvertrieb nicht zu erreichen sind, können aber jetzt auch in Filialen gehen“ Der Beitrag ist nun auch schon über 2 Jahre alt. Seit dem hat sich meiner Meinung nicht mehr sehr viel getan. Ein Vorführung benötigt man eigentlich kaum mehr, wenn man internetaffin ist, da es genügend Foren, Blogs, Videos zu den Geräten gibt.
Klar ist mir dann auch, dass der stolze Verkaufspreis eines TM 31 z. B. dann nicht mehr gerechtfertigt ist, wenn die persönliche Beratung das Alleinstellungsmerkmal ist. Aber man könnte es ja mit einer höheren Garantiezeit etwas kompensieren, denn auch Vorwerkprodukte sind nicht zwangsweise frei von Mängel!
Zufälligerweise habe ich noch dazu vor einigen Wochen in einem großen Elektroladen eine Küchenmaschine mit ähnlichen Funktionen und auch sogar ähnlicher Optik gefunden. Gut, evtl. mag das ein oder andere Feature nicht vorhanden gewesen sein, aber hey, dafür war das Gerät auch um die Hälfte billiger…
Die Konkurrenz schläft also nicht!

Fazit:
Man möge mich mit diesem Beitrag nicht falsch verstehen, ich hab nichts gegen die Produkte, wir nutzen sie selber sehr gern. Mich stört nur der Umgang der Firmen gegen ihre Kunden Fans, so wie ich diesen jetzt als Aussenstehender mitbekommen habe. Meine Hoffnung: Vertrieb der kompletten Vorwerk und TPC Produkte neben dem Direktverkauf auch über das Internet um auch solchen Leuten wie mir ohne große Umwege diese großartigen Produkte zu ermöglichen. Ich melde mich auch dann freiwillig als Affiliate an. Ich könnte mir vorstellen, dass über diesen Kanal der Umsatz explodieren würde, wenn ich mir nur die ganzen tollen Youtube Videos und Forenbeitrage anschaue.

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